27. und 28. Stolperstein verlegt

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Published on Sunday, 06 June 2010

Zwei neue Stolpersteine wurden verlegt.Am Sonntag, dem 6. Juni 2010, verlegte der Kölner Künstler Gunter Demnig den mittlerweile 28. seiner weltbekannten „Stolpersteine“ in Altenburg. Der Kommunalpolitische Ring Altenburger Land (KORA) sowie das Bündnis gegen Rechtsextremismus hatten die Aktion vorbereitet.

Die Steine waren schon vor einiger Zeit angefertigt worden, harrten aber bislang ihrer Verlegung. Grund dafür war, dass eine Angehörige beider ehemaliger Altenburger an der Aktion teilnehmen wollte. Christina Dannemann ist über ihren verstorbenen Mann mit Nathan und dessen Sohn Kurt Dannemann familiär verbunden. Die in Mönchengladbach lebende Jüdin war für die Stolperstein-Aktion zum ersten Mal nach Altenburg gekommen und von der Stadt sichtlich angetan. Nachdem sich Vertreter von KORA bereits am Samstagabend mit Christina Dannemann getroffen hatten, fanden sich knapp 20 Personen am Sonntag zur Verlegung der Stolpersteine vor dem Gebäude Kreuzstraße 26 ein.

KORA-Vorsitzender Christian Repkewitz sprach ein paar begrüßende Worte, während der Künstler bereits die Steine im Gehweg einsetzte. Repkewitz informierte über die zwei Personen, denen die Stolperstein-Aktion gewidmet war. Nathan Dannemann, 1878 in Stettin geboren, kam 1912 mit seiner nicht-jüdischen Ehefrau Alwine und ihrem gemeinsamen Sohn Kurt nach Altenburg. Bei den Altenburgerinnen und Altenburgern waren „Dannemanns“ vor allem wegen ihrer beruflichen Tätigkeit bekannt, führte doch Nathan Dannemann das bekannte Salamander-Schuhgeschäft in der Sporenstraße 8 (später 11). Doch auch diesen erfolgreichen jüdischen Kaufmann sollte schon bald der Judenhass der Nazis einholen. So war er einer der dreizehn Altenburger Juden, die am frühen Morgen des 10. November 1938 von den Nazi-Schergen in „Schutzhaft“ genommen wurden. Am Zwei Tage später kam er in das KZ Buchenwald. Zwar wurde der Kaufmann aus dem Konzentrationslager entlassen, erlag aber am 29. November 1938 den Haftfolgen. Er brach tot in seinem Schuhgeschäft zusammen. Dieses wurde schon bald demoliert, weil sich Alwine und Kurt Dannemann geweigert hatten, das Geschäft aufzugeben, später wurde der Schuh-Laden „arisiert“. Im Oktober 1942 wurde der 1905 in Berlin geborene Kurt Dannemann ins KZ Buchenwald verschleppt, nach Auschwitz deportiert und dort wohl am 17. November 1942 ermordet.

Christina Dannemann bedankte sich für die Vorbereitung der Aktion. Sie berichtete, dass es eigentlich nur noch zwei Menschen auf der Welt gibt, die ganz persönliche familiäre Erinnerungen an beide Geehrten haben. Sie freute sich, dass mit den Steinen in Altenburg an ihre Angehörigen erinnert wird und sah es wohl wie der Künstler Gunter Demnig, für den die Steine „zwar keine Grabsteine, aber dafür Schluss-Steine sind“, die einen würdigen Akt des Erinnerns gewährleisten. Und, so Demnig, wenn man die Daten auf dem Stein lesen will, muss man sich vor den Toten verbeugen.

Christian Repkewitz zur Aktion: „Der Mensch mag es lieber, wenn alles glatt läuft – auch er selbst. Doch manchmal braucht es gerade diese Stolpersteine, um zum Nachdenken anzuregen. Insofern sind die Stolpersteine ein wichtiger Teil der Erinnerungskultur an die Opfer des nationalsozialistischen Terrors“.

Kommunalpolitischer Ring Altenburger Land


Quellen für die Daten zu Familie Dannemann: Ingolf Strassmann „Die Juden in Altenburg Stadt und Land“ (2004, Verlag Beier & Beran, Langenweißbach) sowie „“Altenburg in Thüringen – Stadt und Land unterm Hakenkreuz 1933-1945“ (2003, Sell Heimatverlag, Altenburg)

Foto Stolpersteine: Thomas Nündel

Gedenken an Krisen- und Konflikregionen der Welt

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Published on Saturday, 01 May 2010
Die Friedensgruppe der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Altenburg, der Kommunalpolitische Ring Altenburger Land (KORA) und das Evangelisch-Lutherische Magdalenenstift veranstalten am 8. Mai 2010 eine Gedenkveranstaltung zum 65. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Der „Tag der Befreiung“ soll aber auch den Fokus auf aktuelle Krisen- und Konfliktregionen der Welt richten.

Ab 20 Uhr soll in der Stiftskirche des Magdalenenstifts, Stiftsgraben 20, in Altenburg dabei in Zusammenarbeit mit dem Landeskirchlichen Beauftragten für Friedensarbeit der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands (EKM) der Film „Willkommen zu Hause“ gezeigt werden. Er handelt von einem Bundeswehrsoldaten, der nach einem Afghanistan-Einsatz schwer traumatisiert nach Hause zurück kehrt und sich in seiner Heimat und seinem Leben nicht mehr zurechtfindet.


Die Organisatoren

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